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Daniel ist nicht normal
Predigt zu Dan 6

11 Ansprache zum Abschlussgottesdienst der Kinderbibelwoche, Farven, 1. Februar 2020 –, 1.2.2020, Kinderbibelwoche, Farven

Dies ist eine kurze Predigt für den Familiengottesdienst am Samstag Nachmittag.

Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater,
und dem Herrn Jesus Christus.
1 Amen.

Das Anspiel über Daniel in der Löwengrube
behandelt das 6. Kapitel des Danielbuches.
Ich möchte mit euch zusammen eine Sache genauer anschauen.

Bevor ich mit der Predigt anfange,
möchte ich gerne mit euch zusammen beten.
Bitte bleibt dazu sitzen –

Herr Gott, himmlischer Vater,
ich bitte dich: Sende uns deinen Heiligen Geist.
Öffne uns in ihm die Augen,
damit wir sehen, was du uns zeigen willst.
Öffne uns durch ihn die Ohren,
damit das Wort der Predigt
zu deinem Wort an uns wird.

Amen.

1. Hinführung

Der Professor fragt eine Studentin:

Sind sie evangelisch oder katholisch?

Sie stutzt und antwortet:

Ich bin normal!

Liebe Kinder und liebe Erwachsene,
es ist heute nicht mehr normal, Christ zu sein.

Als ich so alt war,
wie die Kinder, die bei der Kinderbibelwoche sind,
gab es bei uns auf dem Dorf genau zwei Sorten Kinder:
katholische und evangelische.
Das war ganz selbstverständlich.
Das war normal.
Heute sind nur noch gut die Hälfte der Deutschen in einer verfassten Kirche.

Ich weiß nicht, ob die Deutschen heute mehr oder weniger Glauben haben, als noch vor 20 Jahren.
Jedenfalls ist es nicht mehr einfach
selbstverständlich,
ein Christ zu sein.

In der Wochenzeitung „Die ZEIT“
gab es vor einiger Zeit einen Artikel,
in dem jemand schreib,
wie schwierig es sei,
mit Menschen über ihren Glauben zu reden.
Die würden sich alle schämen.
Sie hätten Angst, dass man sie festnagelt:

  • Glaubst du wirklich, dass es einen Gott gibt?
    Hast du ihn schonmal gesehen?
  • Glaubst du an Jesus? Gottes Sohn?
    Und was soll das überhaupt heißen?
  • Sünde? Vergebung?
    Taufe?
    Abendmahl?
    Was bedeutet das
    und welche Rolle spielt das in
    deinem Leben?

Bevor man sich da lächerlich macht,
wenn man eine Antwort gibt,
sagt man besser nichts.

2. Daniel

Daniel ist nicht normal.
In einer Welt,
in der alle Menschen daran glauben,
dass es viele Götter gibt,
sagt er:

Ich glaube an den einen, wahren Gott.
Dieser Gott ist mein Freund
und ich kann mich auf ihn verlassen.

Diesen Glauben bekennt er öffentlich
in dem, was er sagt
und in dem, was er tut.

Den beiden anderen Fürsten geht es nicht um die Wahrheit.
Ob es einen Gott gibt oder viele, das ist ihnen ganz egal.
Sie sehen hier nur eine Chance,
einen Konkurrenten loszuwerden.
Warum denn die Macht zu dritt teilen,
wenn man sie auch nur zu zweit teilen kann?
Mehr Macht für beide von ihnen!

Wie leicht hätte Daniel sich aus dieser Falle befreien können:
- Er hätte einfach nichts sagt können.
- Er hätte einfach nicht über seinen Glauben reden können.
- Er hätte sich einfach sein Gebet verkneifen können.

Es ging ja nichtmal darum,
für immer aufzuhören zu beten.
Vier Wochen!
Das hätte er doch aushalten können, oder?

Die Sache ist die,
dass Beten für Daniel nicht ein religiöses Gebot war.
Gott ist Daniels superguter Freund.
Beten ist seine Art,
diese Beziehung zum Ausdruck zu bringen.

Vier Wochen nicht zu beten,
das wäre für Daniel so,
als würdest du vier Wochen
nicht mit niemanden in deiner Familie reden.

Stell dir das mal vor:
Du würdest zu Hause wohnen,
aber du würdest nicht mit deiner Mutter
oder deinem Vater reden,
oder mit deinen Kindern oder deiner Frau.
Das wäre nicht nur irgendwie unhöflich,
das wäre ganz schön gemein.

Daniel ist kein Fanatiker,
der sein Leben leichtsinnig aufs Spiel setzt.
Er muss sich nichts beweisen und anderen auch nicht.
Die Sache mit der Löwengrube ist keine Mutprobe!

Daniel ist ein Mensch,
der sein Leben in einer Beziehung mit Gott lebt.
Deswegen betet er – auch als es verboten ist.

3. Übertratung

Liebe Gemeinde,
ich habe vorhin ein paar Fragen genannt,
die man gestellt kriegen kann:

Wie ist das mit Gott?
Mit Jesus?
Mit Abendmahl und anderen Themen des Glaubens.

Ich möchte jedem Christenmenschen Mut machen,
sich bewusst mit Glaubensthemen auseinander zu setzen.

Die Kinder haben das auch gemacht,
hier bei der Kinderbibelwoche.
Ich glaube, dass Gott Menschen jeden Alters anspricht,
wenn sie sich mit seinem Wort beschäftigen
und sich mit anderen darüber austauschen.

Das hilft auch dabei,
seinen Glauben in Worte zu fassen,
wenn man mit „normalen“ Menschen
über diese Themen redet.

Viel wichtiger aber,
als dass man kluge Dinge über Gott zu sagen weiß ist,
dass man eine Beziehung zu Gott hat.
So wie Daniel!
Er hat auf Gott geschaut
wie auf einen superguten Freund,
auf den er sich immer verlassen kann.

Gott ist dein superguter Freund.
Er hat seine Freundschaft zu dir schon öffentlich gemacht.
Weißt du wo?
In deiner Taufe!
Als du getauft worden bist,
hat Gott gesagt:

Du gehörst zu mir!
Ich habe dich bei deinem Namen gerufen,
du bist mein.

Gott ist dein superguter Freund,
auf den du dich verlassen kannst.

- Sich auf Gott verlassen,
- ihm abnehmen, dass er dein Freund sein will
- und dass er dir hilft, wenn es drauf ankommt
das nennen wir „glauben“.

Wer glaubt und getauft ist,
der wird selig werden.
2

Wer getauft ist und glaubt,
dessen Freundschaft mit Gott
steht nie in Frage,
nicht mal im Tod.

Amen.

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus!3 Amen.

1 1.Kor 1,3


2 Mk 16,16


3 Phil 4,7